Historische Höhepunkte unserer Vereinsgeschichte - Teil 2
Musizieren und Turmblasen an Heiligabend
Beitrag vom 19. Dezember 2021
Der Musikverein Neuerburg 1821 e.V. darf gemeinsam mit dem Männergesangverein 1865 Neuerburg seit vielen Jahren die Weihnachtsfeiertage in Neuerburg musikalisch gestalten. In früheren Jahren war das Programm bereits am Heiligabend besonders umfangreich. So spielt der Musikverein seit Anfang der 50er Jahre ein extra einstudiertes Weihnachtspotpourrie auf dem Marktplatz und Franz Klinkhammer (Dirigent von 1950 - 1068) hat für die Jungbläser des Musikvereins aus alten Patronenhülsen Glocken gebaut, die auf das letzte Stück des Weihnachtspotpourries „Süßer die Glocken nie klingen“ gestimmt sind. Die Jungbläser, unter anderem Ferdinand Roderich und Dieter Thomé, verstecken sich damals in den Ruinen der alten Volksschule bis ihr Einsatz kommt und überraschen die Zuhörer dann mit dem Glockenspiel. Hans Theis, Rektor der damaligen Volksschule, vermutet einen Streich der Jugendlichen und unterbricht das Spiel mit den Worten „Ihr Lümmel, wollt ihr nicht sofort damit aufhören“.
1954 spielen die Jungbläser des Musikvereins Neuerburg 1821 e.V. auf der früheren FLAK, oberhalb des Koblenzer Pfades, Weihnachtslieder. Der Ort hat seinen Namen von einer, in der Nähe stationierten Flugabwehrkanone im 2. Weltkrieg. Dort befinden sich zu dieser Zeit auch die Gartenanlagen zahlreicher Neuerburger Bürger. Für Licht sorgt damals ein selbst gebauter Galgen, an den rechts und links je eine Glühbirne befestigt waren. Strom kommt aus der guten Stube von Franz Klinkhammer, dem damaligen Dirigenten des Musikvereins Neuerburg, die sich auf dem oberen Weiher befindet.
In der Nachkriegszeit muszieren der Männergesangverein 1865 Neuerburg und der Musikverein Neuerburg 1821 e.V. viele Jahre gemeinsam auf dem Marktplatz. Weil immer weniger Neuerburger den Weg auf den Marktplatz finden, stellt der Musikverein Neuerburg sein Weihnachtsmusizieren auf dem Marktplatz Neuerburg einige Jahre ein und spielt dafür zwischen dem ersten und zweiten Läuten vor der Christmette abwechselnd von den beiden Türmen in Neuerburg, dem Pfarrhaus-Turm und dem Beil-sturm.
Da die Unfallgefahr beim Aufstieg auf die beiden Türme für unsere Blechbläser bei winterlicher Witterung recht groß ist, wird in den folgenden Jahren vom „Layschen“ und „Korelsknäppchen“ gespielt.
Als die Christmette in der Pfarrkirche an Heiligabend von 22 Uhr auf 17 Uhr vorverlegt wird, musiziert der Musikverein Neuerburg 1821 e.V. wieder abwechselnd mit dem Männergesangverein 1965 Neuerburg auf dem Marktplatz und es erklingen immer eine Stunde vor der Christmette Weihnachtslieder auf dem Marktplatz. Der Bürgermeis-ter richten ein Grußwort an die Besucher auf dem Marktplatz und viele Neuerburger stimmen sich gemeinsam auf die Weihnachtszeit ein und besuchen anschließend die Christmette. Am frühen Nachmittag besucht der Männergesangverein viele Jahre das Neuerburger Krankenhaus und erfreut die Patienten, die über die Feiertage im Krankenhaus Neuerburg bleiben müssen, mit schönen Weihnachtsliedern.
Seit der Zeit, als Pastor Schwarz (1973 – 1989) in Neuerburg Pfarrer ist, gestaltet der Musikverein abwechselnd mit dem Kirchenchor Neuerburg die Christmette an Heiligabend oder das Hochamt am ersten Weihnachtstag. Seit der Zusammenlegung von 14 Pfarreien im Jahr 2011, unter anderem Neuerburg, Ammeldingen, Rodershausen, Met-tendorf und Geichlingen, zu einer Großpfarrei Neuerburg, wird die Christmette abwechselnd mit dem Kirchenchor Neuerburg gespielt. Am ersten Weihnachtstag findet in Neuerburg kein Hochamt mehr statt.
Weihnachtsmarkt in Neuerburg
Beitrag vom 28. November 2021
An diesem Wochenende eröffnen viele Weihnachtsmärkte ihre Tore und stimmen bei Waffeln, Glühwein und weihnachtlicher Musik auf die friedvolle Vorweihnachtszeit ein. Leider findet der Neuerburger Weihnachtsmarkt in diesem Jahr bereits zum zweiten Male nicht statt, sodass wir gestern weder für euch musizieren noch Glühwein ausschenken durften.
Dennoch möchten wir euch ein paar Einblicke in die Geschichte des Neuerburger Weihnachtsmarktes geben. Denn der Musikverein Neuerburg war von Beginn an dabei und hat sich sowohl musikalisch als auch organisatorisch stets beteiligt. Die Turmbläser des Musikvereins sowie das Jugendorchester sind ein fester Bestandteil des musikalischen Rahmenprogramms.
Die Tradition der Weihnachtsmärkte hat ihren Ursprung in Deutschland im 14. Jahrhundert. Damals dienten die Märkte den Menschen dazu, sich für die kalte Jahreszeit und das bevorstehende Fest mit allem Nötigen einzudecken. Später steht das gesellige Beisammensein und Geschenke für die Kinder im Vordergrund. Auf den vorweihnachtlichen Märkten sind vermehrt Speisen und Getränke im Angebot, aber auch Spielzeug. Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch, Krippen aufzustellen. Lebende Krippen mit Schafen, Ziegen und Eseln findet man manchmal noch heute vor allem auf ländlichen Märkten. Unter den Nationalsozialisten werden die Weihnachtsmärkte zum heidnischen Winterfest umgedeutet und später verboten. In der Nachkriegszeit finden aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage kaum Märkte statt. Erst mit dem wieder aufkeimenden Wohlstand in den 1960er Jahren nimmt auch die jahrhundertealte Tra-dition wieder an Fahrt auf.
So wird 1976 auch in Neuerburg der erste Weihnachtsmarkt vom Gewerbeverein in der guten Stube von Neuerburg – dem Marktplatz – organisiert. Bis 2007 findet der Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz statt.
Nach und nach kommen weitere Veranstalter des Weihnachtsmarktes hinzu. Heute wird er von der Vereinsgemeinschaft Gewerbeverein, Musikverein, Karnevalsverein und Stadtgarde Neuerburg organisiert. Von 2008 bis 2012 findet er in dem stimmungsvollen Ambiente der Jugendburg Neuerburg statt. Die damaligen Herbergseltern Hallwachs begrüßten das neue Angebot auf „Ihrer“ Jugendburg. Alle Räumlichkeiten der Burg waren in den Weihnachtsmarkt eingebunden. In Rittersaal, Knappenstube, Ge-wölbezimmer oder den gewölbten Kellerräumen der Bastionen war alles weihnachtlich geschmückt, beleuchtet und die Besucher konnten an vielen Verkaufsständen Halt machen. Bereits im Vorhof der Burg (Ostbastion) erwartete die Besucher des Weihnachtsmarktes ein besonderes Highlight: In einer „lebendigen Krippe“ mit Esel und Schafen fanden Krippenspiele statt, die den kleinen Besuchern die Weihnachtsgeschichte näherbrachten.
Da aber die Burg für unsere älteren Mitbürger schwer zugänglich und auch im Inneren nicht barrierefrei ist, zieht der Weihnachtsmarkt 2013 in das EUVEA Freizeit- und Tagungshotel um, da dies behindertengerecht und barrierefrei gebaut wurde.
Das EUVEA Freizeit- und Tagungshotel wird derzeit aufgrund der Flutschäden renoviert und ist vorübergehend geschlossen ist, weshalb der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr wieder zurück auf den Marktplatz – in die gute Stube – von Neuerburg ziehen sollte.
Wir hoffen sehr, dass wir uns im nächsten Jahr endlich wieder auf dem Neuerburger Weihnachtsmarkt treffen werden! Wir wünschen euch einen friedvollen ersten Advent!
Volkstrauertag zur Erinnerung an Kriegstote und Opfer von Gewaltherrschaft
Beitrag vom 21. November 2021
Am vergangenen Sonntag, gleich nach unserem Jubiläumskonzert, hätten wir eigentlich anlässlich des Volkstrauertages - gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., der Stadt Neuerburg, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Männergesangverein und dem Kirchenchor - der Gefallenen der zwei Weltkriege und allen Opfern von Gewalt gedacht. Aufgrund der Pandemie fand die Veranstaltung auf dem Ehrenfriedhof Neuerburg zum zweiten Mal nur in ganz kleinem Kreise statt.
Der Volkstrauertag geht auf das Gedenken an die gefallenen Soldaten im Ersten Weltkrieg zurück. Nach Kriegsende 1918 setzten sich unter anderem der „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“, Politiker und Vereine für das Gedenken an die gefallenen deutschen Soldaten ein. Am 5. März 1922 fand die erste Gedenkstunde im Reichstag statt.
„Volkstrauertag! Der erste deutsche Volkstrauertag soll in erster Linie dem Ehrengedenken unserer im Weltkriege gefallenen Väter, Brüder und Söhne gewidmet sein. Es ist nur zu wünschen, dass sich diese ernste Feier recht tief und fest und feierlich, auch ohne viele Reden und Gesänge, aus dem ureigenen deutschen und menschlichen Empfinden heraus geltend macht in den Herzen des ganzen Volkes.“ (aus „Den Gefallenen“, Cellesche Zeitung 1922).
Der Volkstrauertag wurde in Zeiten des Nationalsozialismus 1934 durch Joseph Goebbels in ‚Heldengedenktag‘ umbenannt. Nicht mehr das Totengedenken sollte im Mittelpunkt stehen, sondern die Heldenverehrung. Veranstalter waren von da an die Wehrmacht und die NSDAP. Begangen wurde der Heldengedenktag am zweiten Fastensonntag.
Nach dem zweiten Weltkrieg fand 1950 die erste zentrale Veranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Bundestag in Bonn statt.
Der Volkstrauertag gehört zu den „stillen“ Gedenktagen und findet jedes Jahr zwei Sonntage vor dem ersten Advent statt. Damit fällt er zwischen die kirchlichen Feiertage Allerheiligen bzw. Allerseelen und dem protestantischen Totensonntag. Eine zentrale Gedenk-stunde führt der Deutsche Bundestag in Berlin durch.
Nach dem Hochamt findet in Neuerburg ein Trauermarsch zum Ehrenfriedhof statt. Begleitet wird dieser Trauermarsch vom Musikverein Neuerburg 1821 e.V. mit einem Prozessionsmarsch.
Bei der Veranstaltung auf dem Ehrenfriedhof wird der Trauermarsch „Dein gedenk ich“ und das Musikstück „Ich hatt‘ einen Kameraden“ vom Musikverein intoniert. Neben dem Musikverein wirken der Männergesangverein und der Kirchenchor mit.
Nach der Veranstaltung am Ehrenfriedhof geht die Gemeinde gemeinsam in einem Trauermarsch zum Ehrenmal der Stadt Neuerburg. Dort spielen wir die Kirchenlieder „Herr, gib uns Frieden“ und „Jesus meine Zuversicht“. Die Kranzniederlegung am Ehrenmal wird mit einem Trompetensolo und Trommelwirbel begleitet.
Der städtische Friedhof befand sich bis in die Zwanziger Jahre in der Poststraße gegenüber dem Geschäft ‚Farben Fallis‘. Als man dann feststellen musste, dass dieser für die Stadt zu klein wurde, wurde 1922 unten im Schulzentrum ein neuer Friedhof angelegt. Einige sterbliche Überreste wurden umgebettet. Danach wurde der alte Friedhof umgewidmet zum heutigen Ehrenfriedhof. Mit dem Ausbau des Ehrenfriedhofes in seiner heutigen Gestalt wurde am 3. Juni 1957 durch die Landesregierung Rheinland-Pfalz und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. begonnen.
Aus dem ehemaligen Friedhof der Pfarrgemeinde Neuerburg wurde hier eine Stätte geschaffen, die der letzten Ruhe der vielen Kriegstoten würdig ist. Festlich eingeweiht wurde der Ehrenfriedhof am 28. September 1958.
Zuletzt wurde der Friedhof in den Jahren 2020 und 2021 renoviert. In der schönen parkähnlichen Anlage ruhen heute die sterblichen Überreste von rund 900 Gefallenen der beiden Weltkriege.
Rückblick auf ein ergreifendes Jubiläumskonzert 2021
Beitrag vom 15. November 2021
Am 13. November 2021 fand ein wahrhaft ereignisreiches Jubiläumsjahr anlässlich des 200-jährigen Bestehens unseres Musikvereins Neuerburg 1821 e.V. seinen Höhepunkt. Das Jubiläumskonzert unter der Leitung unseres Dirigenten Matthias Schons war für uns Musikerinnen und Musiker ein Lichtblick am Ende eines denkwürdigen Jubiläumsjahres, das aufgrund der anhaltenden Pandemiesituation zunächst einige Planungsänderungen und Einschränkungen im Probenbetrieb forderte. Die Flutkatstrophe im Juli brachte uns um unser Geburtstagsständchen und dann kam noch der Verlust unserer viel zu jungen Vereinskameradin im vergangenen Oktober hinzu. Unser Vereinssprecher Markus Kolf begrüßte die Gäste des Konzertes mit den folgenden Worten: „Mit diesem Jubiläumskonzert, auf das wir uns seit Monaten vorbereiten, das wir in einen Rahmen gegossen haben, wie man ihn von früher kennt, wollen wir uns all der Enttäuschung, der Trauer und der Schwermut dieses Jubiläumsjahres stellen, sie uns buchstäblich von der Seele spielen und uns allen einen wundervollen Abend und viele schöne Erinnerungen bescheren.“
Eröffnet wurde das Konzert durch unser Jugendorchester unter der Leitung von Hannah Roppes. Anschließend betraten die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins die Bühne. Es folgte ein Programm mit Werken verschiedener Stilrichtungen – von der Ouvertüre Ross Roy über die Uraufführung einer Originalkomposition unseres ehemaligen Mitglieds Ralf Ambros bis hin zu Phil Collins live sowie mehreren Konzertmärschen. Als Erinnerung an die erfolgreiche Teilnahme beim Weltsymposium (World Music Contest) der Blasmusik in Kerkrade (Niederlande) im Jahr 1997 gaben wir nochmals Johan de Meijs Werk ‚Hobbits‘ zum besten, mit dem wir damals beim Wertungsspiel einen ersten Preis mit 96 von 100 möglichen Punkten erreichten.
Die Auswahl schien den Geschmack unseres Publikums jedenfalls zu treffen, denn die zahlreichen begeisterten Zuhörer ließen uns erst nach mehreren Zugaben von der Bühne. Die „Neuerburger“, und auch ganz erfreulich viele Gäste aus dem Umland, brachten uns an diesem Abend mit ihrem Beifall sehr beeindruckend ihren Dank für das Konzert und unser beharrliches Engagement bei kirchlichen und kulturellen Anlässen in der Stadt Neuerburg zum Ausdruck.
Zum Abschluss des Jubel-Jahres 2021 ehrte der Musikverein sowie der Kreis- und Landesmusikverband, vertreten durch Peter Meyenschein, Vorsitzender des Kreismusikverbandes Bitburg-Prüm, verdiente Vereinsmitglieder für teils jahrzehntelange Mitgliedschaften.
Auf dem Foto der geehrten Mitglieder sind zu sehen: 1. Reihe (v.l.n.r.): Peter Meyen-schein (Vorsitzender Kreismusikverband), Robin Schmitz, Louis Schmitz (beide für 5 Jahre), 2. Reihe: Norbert Klinkhammer (70 Jahre), Philip Roth, Mirja Schmitz, Leonie Schmitz (alle 5 Jahre), 3. Reihe: Louisa Peifer (20 Jahre), Marcel Bermes, Hannah Roppes (beide für 10 Jahre), 4. Reihe: Harald Weiler (40 Jahre), Jürgen Ambros (50 Jahre), Ralf Bingmann (40 Jahre)
Für sagenhafte 70 Jahre aktive Mitgliedschaft im Musikverein Neuerburg, viele Jahre davon an prägenden Schaltstellen des Vereins, wurde Norbert Klinkhammer geehrt. Sichtbar gerührt angesichts dieser besonderen Leistung, applaudierten neben dem Publikum auch und vor allem die eigenen Musikkameraden.
Als kleine Überraschung betrat Norbert am Ende des Konzerts nochmals das Podest und übernahm das Dirigat des letzten Marsches ‚Alte Kameraden‘. Anschließend wurden die Gäste des Konzertes Zeugen einer besonderen Geste durch Norbert, der als Zeichen seiner Anerkennung die Ehrenmedaille des Landes Rheinland-Pfalz für besondere Verdienste an Matthias Schons mit den Worten überreichte, dass er glücklich sei, den Verein in so guten Händen zu wissen. Die Medaille, die sein Bruder Helmut im Jahr 1964 entgegennahm, war bis dato im Besitz von Norbert Klinkhammer, der sie nur zu besonderen Anlässen trug.
Wir bedanken uns bei allen, die zum Gelingen dieses unvergesslichen Konzertabends beigetragen haben. Wir werden nun intensiv in die Planungen für das große Jubiläums-Wochenende übergehen, das im kommenden Jahr von Freitag, 13. Mai bis Sonntag, 15. Mai 2022 in der Stadthalle Neuerburg stattfinden wird.
Fotos: Martin Brunker
Unser Jubiläumskonzert 2021 rückt näher!
Beitrag vom 7. November 2021
Am 13. November 2021 ab 19.30 Uhr ist es soweit - wir laden anlässlich unseres 200-jährigen Bestehens zu unserem großen Jubiläumskonzert in die Stadthalle Neuerburg ein. Im ersten Teil unseres Konzertes werden unsere Gäste die Uraufführung eines Werkes zu Gehör bekommen, das unser früheres Mitglied Ralf Ambros dem Musikverein zu seinem Jubiläum gewidmet hat. Die Komposition ‚Ous der Neijerbursch - Impressionen aus dem Eifelstädtchen in drei Sätzen‘ wird unsere Gäste klanglich durch die Geschichte unserer Jugendburg Neuerburg, durch unsere Pfarrkirche St. Nikolaus sowie über unseren Marktplatz führen.
Ralf Ambros, geboren am 9. Februar 1962, war ab dem Jahr 1974 bis zu seinem Studium Mitglied im Musikverein Neuerburg und spielte dort Bariton und Posaune. Nach seiner Zeit im Heeresmusikkorps in Lüneburg und seinem Studium in Düsseldorf und Mainz ist er seit 1991 Lehrer für Musik und Deutsch am Max-von-Laue-Gymnasium in Koblenz. Er schreibt Kompositionen und Arrangements für verschiedene Ensembles. Er selbst sagt, dass sein musikalischer Werdegang ohne den Musikverein nicht möglich gewesen wäre und ist vor allem dankbar für die Förderung durch unseren früheren Dirigenten Helmut Klinkhammer.
Ralf Ambros nahm während seiner aktiven Zeit im Musikverein auch mehrfach mit Erfolg am Wettbewerb ‚Jugend musiziert‘ teil, unter anderem im Jahr 1976/1977 als er mit dem Bariton den 1. Preis in der Solowertung erhielt.
In der bekannten Fernsehsendung „Früh übt sich – Maria Hellwig präsentiert Meister und solche, die es werden wollen“ am 14. Januar 1981 im ZDF wirken auch vier Schüler der Kreismusikschule Bitburg-Prüm mit. Es handelt sich hierbei um ein Posaunenquartett in der Besetzung Willi Schmatz, Erwin Mirkes, Armin und Ralf Ambros aus der Posaunenklasse von Helmut Klinkhammer. Dieses Quartett hat an Wettbewerben auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene mit sehr guten Erfolgen teilgenommen und hierdurch das ZDF auf sich aufmerksam gemacht.
Die kommende Woche wird ganz im Zeichen der Konzertvorbereitungen stehen. Neben mehreren Proben werden wir uns auch um den Aufbau und die Dekoration der Stadthalle sowie um das leibliche Wohl unserer Gäste bemühen. Wir freuen uns auf unser Jubiläumskonzert am kommenden Samstag, 13. November 2021, und hoffen, möglichst viele Freunde und Anhänger des Musikvereins Neuerburg 1821 e.V. wiederzusehen!
Organisatorische Informationen zu unserem Jubiläumskonzert 2021:
Wir freuen uns über jeden Besucher bei unserem Jubiläumskonzert, müssen jedoch die dann geltenden Corona-Hygienevorschriften einhalten und darauf hinweisen, dass bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen die Anzahl der ungeimpften Besucher leider begrenzt ist. Daher bitten wir ungeimpfte Besucher um Voranmeldung unter in-fo@mv1821-neuerburg.de oder telefonisch unter 06564 960800 sowie am Veranstaltungstag um einen gültigen Testnachweis, der nicht älter als 24 Stunden ist.
Alle anderen Besucher bitten wir bei Einlass um einen Impf- bzw. Genesungsnachweis. Die Kontaktdaten aller Besucher werden bei Einlass erfasst. Während des Konzertes gilt keine Maskenpflicht und keine Kontaktbeschränkung. Der Eintritt zu unserem Jubiläums-konzert ist frei.
Ehrendirigenten des Musikvereins - Teil 3: Danny Heuschen (*12. November 1967)
Beitrag vom 30. Oktober 2021
Danny Heuschen wird 1967 im Osten Belgiens geboren und gehört zu den aktivsten Dirigenten der Region. Seine musikalische Laufbahn beginnt bereits mit sieben Jahren an der Klarinette im Harmonieorchester, das damals unter der Leitung seines Vaters stand.
Seine Studien führen ihn an verschiedene Musikschulen, zu renommierten Musikern aus der Euregio und an das Konservatorium in Maastricht (NL). Dort schließt er schließlich sehr erfolgreich sein Studium im Fach „Orchesterleitung“ ab. Bereits mit 16 Jahren leitet er seine ersten Ensembles und ist gleichzeitig in vielen Orchestern in Deutschland, Belgien und den Niederlanden als Klarinettist aktiv. Als Solist an der Klarinette nimmt er mehrfach erfolgreich an internationalen Wettbewerben teil. Auch als Dirigent kann er einige Erfolge verzeichnen.
In den 23 Jahren, in denen Danny unseren Musikverein Neuerburg dirigiert, dürfen wir einige Höhepunkte mit ihm erleben: Dazu zählen vor allem die Teilnahme am 2. Deutschen Bundesmusikfest 1995 in Münster und die Teilnahme beim 13. World Music Contest (WMC) in Kerkrade (NL) im Jahr 1997, bei dem der Musikverein Neuerburg unter seiner Leitung einen „ersten Platz mit Auszeichnung“ erreicht. Gerne erinnern wir uns auch an viele gesellige Momente zurück. Dazu zählen neben Ausflügen zum Schützenfest nach Hullern oder zum Weinfest nach Kröv auch die zahlreiche Probenwochenenden in Traben-Trarbach, Hosingen, Bollendorf oder Beaufort. Mit seinem Gespür und Geschick für Musik hat er uns mit seiner Professionalität zu Höchstleistungen animiert und auch so manches Mal mit seinem belgischen Tempo zur Verzweiflung gebracht.
Danny Heuschen ist zudem begnadeter Komponist und Arrangeur. So hat er bereits über 50 Kompositionen und Arrangements für Orchester und Ensemble geschrieben. Einige seiner Arrangements darf der Musikverein Neuerburg bei seinen Jahreskonzerten uraufführen. Seit 2010 dirigiert er in Echternach sowie die Bech-Berguer Musek und den Musikverein „Lyra“ Irrel.
In all den Jahren hat Danny uns immer wieder neue Wege gezeigt, um uns weiter zu verbessern und uns musikalisch auf ein höheres Niveau zu bringen, weshalb wir uns dazu entschieden haben, ihn am 25.November 2017 im Rahmen unseres letzten Jahreskonzerts unter seiner Leitung zum Ehrendirigenten zu ernennen. Wir danken Danny im Namen des gesamten Musikvereins Neuerburg 1821 e.V. für seine Zeit als Dirigent bei uns!
Jubiläumskonzert anlässlich des 200-jährigen Bestehens
29. Oktober 2021
Am 13. November 2021 ab 19.30 Uhr lädt der Musikverein Neuerburg 1821 e.V. zum Jubiläumskonzert in die Stadthalle Neuerburg ein. Unter der Leitung von Matthias Schons werden die rund 40 aktiven Musikerinnen und Musiker musikalische Höhepunkte der letzten Jahre zum Besten geben. Eröffnet wird das Konzert von unserem Jugendorchester unter der Leitung von Hannah Roppes.
Als ältester Musikverein in Rheinland-Pfalz darf der Verein in diesem Jahr auf mehr als 200 Jahre Geschichte zurückblicken. Die Planungen rund um das Jubiläumsjahr standen jedoch unter keinem guten Stern. Mit viel Vorfreude, Mühe und Begeisterung plante der Musikverein Neuerburg seit Mitte 2019 sein großes Jubiläumswochenende, das Anfang Mai 2021 stattfinden sollte. Mit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 erhielten die laufenden Vorbereitungen jedoch einen herben Rückschlag, weshalb das Jubiläumswochenende nun erst im Jahr 2022 stattfindet, und zwar von Freitag, den 13. Mai 2022 bis Sonntag, den 15. Mai 2022. Auch ein geplantes Geburtstagsständchen, das am 15. Juli auf dem Marktplatz in Neuerburg stattfinden sollte, fiel aufgrund der Hochwasserkatastrophe am 14. Juli im wahrsten Sinne des Wortes ‚ins Wasser‘.
Wir freuen uns über jeden Besucher bei unserem Jubiläumskonzert, müssen jedoch die dann geltenden Corona-Hygienevorschriften einhalten und darauf hinweisen, dass bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen die Anzahl der ungeimpften Besucher leider begrenzt ist. Daher bitten wir ungeimpfte Besucher um Voranmeldung unter info@mv1821-neuerburg.de oder telefonisch unter 06564 960800 sowie am Veranstaltungstag um einen gültigen Testnachweis, der nicht älter als 24 Stunden ist.
Alle anderen Besucher bitten wir bei Einlass um einen Impf- bzw. Genesungsnachweis. Die Kontaktdaten aller Besucher werden bei Einlass erfasst. Während des Konzertes gilt keine Maskenpflicht und keine Kontaktbeschränkung. Der Eintritt zu unserem Jubiläumskonzert ist frei.
Anstehende Veranstaltungen im Rahmen des 200-jährigen Jubiläums
Samstag, 13. November 2021, um 19.30 Uhr in der Stadthalle Neuerburg
Jubiläumskonzert des Musikvereins Neuerburg 1821 e.V. ab 19.30 Uhr in der Stadthalle Neuerburg
Freitag, 13. Mai bis Sonntag, 15. Mai 2022 in der Stadthalle Neuerburg
Jubiläums-Wochenende mit drei Veranstaltungstagen und Kreismusikfest
Interview mit unserem Tubisten Norbert Klinkhammer
Beitrag vom 24. Oktober 2021
Unser Dirigent Matthias Schons hat ein Gespräch mit Norbert Klinkhammer, unserem längsten aktiven Mitglied und Tubisten, aufgezeichnet. Norbert ist bereits seit 70 Jahren aktives Mitglied im Verein. Von 1970 bis 1975 hat er den Musikverein auch dirigiert bis er 1975 das Zepter an seinen Bruder Helmut Klinkhammer übergeben hat. Wie die meisten unserer Vereinsmitglieder wissen und natürlich auch nach den Proben zu Gehör bekommen, ist kein anderer so mit der Geschichte unseres Musikvereins vertraut wie Norbert. Zu jedem der historischen Bilder, die die Wände in unserem Proberaum zieren, weiß Norbert eine Anekdote zu erzählen. Aber schaut selbst, wie kurzweilig es ist, Norbert und seinen Erzählungen zuzuhören! Wir sind stolz darauf, dass Norbert nach wie vor mit großer Begeisterung und in fast jedem Genre sein Bestes auf der Tuba gibt.
Am 13. November 2021 habt ihr die Gelegenheit, Norbert wieder live an der Tuba zu hören – dann nämlich findet unser großes Jubiläumskonzert anlässlich unseres 200-jährigen Bestehens statt. Wir freuen uns schon heute auf einen tollen Abend mit allen Freunden des Musikvereins!
Ehrendirigenten des Musikvereins - Teil 2: Franz und Helmut Klinkhammer
Beitrag vom 17. Oktober 2021
Franz Klinkhammer, (*25. Juni 1907, † 6. November 1975)
Im Jahr 1950 übernimmt Franz Klinkhammer das Dirigat des Musikvereins und die Ausbildung des Nachwuchses, die bis dahin vom Mitglied und späteren Ehrenvorsitzenden Michel Bergum betreut wurde. Die Jugendausbildung trägt schon bald Früchte, denn beim Wertungsspielen im Jahr 1966 in Bitburg wird der Musikverein 1. Pokalsieger beim Wertungsspielen. Franz Klinkhammer erhält im Jahr 1962 die Goldene Mitgliedernadel und Bronzene Dirigentennadel sowie im Jahr 1964 die Goldene Dirigentennadel.
Bei der Generalversammlung am 12. Dezember 1965 bittet Franz Klinkhammer darum, ihn von seinem Posten zu entbinden. „Leider wäre dies ein unermesslicher Verlust für den Verein“, so der Erste Vorsitzende Matthias Roth. Des Weiteren weist er auf die großen Verdienste des Dirigenten hin: „Hat er doch alle jugendlichen Musiker für den Verein ausgebildet, die jetzt die Stützen des Musikvereins sind!“. Daraufhin bittet der Erste Vorsitzende ihn spontan zum Ehrendirigenten zu ernennen. Alle Mitglieder stimmen dem Vorschlag zu und Franz Klinkhammer bleibt daraufhin Dirigent des Musikvereins.
Der damalige Rektor der Grund- und Hauptschule, Hans Theis, weiß die Arbeit von Franz Klinkhammer zu schätzen und stellt ihn 1966 als Musiklehrer für das Neigungsfach „Blasmusik“ in der Grund- und Hauptschule an. 1968 muss Franz Klinkhammer aus gesundheitlichen Gründen sein Dirigentenamt ruhen lassen. Auf der damaligen Generalversammlung tritt der komplette Vorstand zurück, um in einer außerordentlichen Generalversammlung 6-8 Wochen später einen neuen Vorstand zu wählen. Bei der darauffolgenden Generalversammlung am 11. Februar 1968 im Vereinslokal „Weiler am Markt“ wird der zukünftige Dirigent und Lehrer Rudolf Weiter aus Halsdorf vorgestellt.
Franz Klinkhammer bleibt dem neuen Vorstand als Beisitzer erhalten und spielt aktiv im Musikverein mit (Bariton). Er engagiert sich weiterhin in der Jugendausbildung und bildet ab 1969 auch die ersten Mädchen im Musikverein aus.
Helmut Klinkhammer, (*15. April 1938, † 9. März 2004)
1975 übernimmt Helmut Klinkhammer von seinem Bruder Norbert das Dirigat des Musikvereins. Er prägt in dieser Zeit nicht nur maßgeblich die Kinder- und Jugendarbeit des Vereins, sondern spornt auch die erwachsenen Musiker immer wieder zu Höchstleistungen an.
1980 übernimmt er als erster hauptamtlicher Leiter die Kreismusikschule des Landkreises Bitburg-Prüm. Er stellt damals auch den Kontakt zu den Musikern der Militärkapelle Luxemburgs und des Theaters der Stadt Trier her, die in den ersten Jahren der Kreismusikschule die Schüler unterrichten. Den Musikverein Neuerburg entwickelt Helmut in den Jahren seiner musikalischen Leitung zu einem symphonischen Blasor-chester.
Bereits als Zehnjähriger ist Helmut Mitglied im Musikverein und spielt Flügelhorn und Posaune. Zuvor unterstützt er seinen Vater Franz Klinkhammer als Vereinsbote. Seine Aufgabe besteht darin, an Samstagen mit der Namensliste der Vereinsmitglieder (Einladungsliste) durch Neuerburg zu gehen und die Musiker auf die anstehende Probe aufmerksam zu machen. Dabei müssen die Musiker ihr Kommen oder Nichtkommen mit Ja oder Nein hinter ihrem Namen versehen.
Beim traditionellen Weihnachtskonzert des Musikvereins am 26. Dezember 1999 wird Helmut aufgrund seiner Verdienste um den Verein zum Ehrendirigenten ernannt. Bis zu seinem leider zu frühen Tod im März 2004 bleibt Helmut dem Verein als zweiter Dirigent erhalten.
Am 14. März 2021 haben wir bereits über die Vita von Helmut Klinkhammer berichtet.
Ehrendirigenten des Musikvereins - Teil 1: Anton Gralingen
Beitrag vom 10. Oktober 2021
Im Laufe seiner 200-jährigen Vereinsgeschichte hat der Musikverein Neuerburg die folgenden vier seiner insgesamt 16 Dirigenten zu Ehrendirigenten ernannt:
- Anton Gralingen ab dem 15. Januar 1956
- Franz Klinkhammer ab dem 12. Dezember 1965
- Helmut Klinkhammer ab dem 26. Dezember 1999
- Danny Heuschen ab dem 24. November2017
Die Auszeichnung zum Ehrendirigenten erfolgt aufgrund besonderer Verdienste um den Verein. Alle vier Herren haben sich in besonderem Maße um die musikalische Förderung junger Musiker und Musikerinnen sowie der Entwicklung des Vereins bemüht. Im ersten Teil möchten wir über Anton Gralingen berichten.
Anton Gralingen (*3. März 1885,† 13. April 1959)
Anton Gralingen spielt, bevor er Dirigent wird, Flügelhorn, Tenorhorn und Lyra im Mu-sikverein. Im Streichorchester und bei der Tanzmusik spielt er Geige und Kontrabass. Am 10. Dezember 1922 übernimmt er das Dirigat von Johann Hennes und führt später den Musikverein durch die schwierige Zeit des Zweiten Weltkrieges. Neben den kirchlichen Prozessionen und den Aufmärschen der NSDAP widmet sich der Musikverein auch dem heimatlichen Brauchtum (z.B. Karneval).
1945 organisiert Anton Gralingen bereits wieder die Fronleichnamsprozession. Als Dirigent möchte er aber erst nach der Heimkehr seines Sohnes Paul (am 23. Juli 1949) tätig werden und wird durch Adam Diedrich ab dem 1. September 1945 vertreten. Nach-dem sein Sohn zurückgekehrt ist, entschließt er sich jedoch dazu den Dirigentenstab dauerhaft ruhen zu lassen.
Nach dem Krieg ist er maßgeblich an der Bergung der verschütteten Gegenstände des Musikvereins aus den Trümmern des alten Gerichtes beteiligt. Bei der Generalversammlung am 17. Mai 1951 wird Anton Gralingen zunächst zum Ehrenmitglied und später, beim traditionellen Familienabend des Musikvereins am 15. Januar 1956 im Saale Simon, durch den damaligen Bürgermeister Schreurs zum Ehrendirigenten des Musikvereins ernannt.
Probenwochenenden des Musikvereins
Beitrag vom 3. Oktober 2021
Einer der Höhepunkte in unserem Vereinsleben ist das jährliche Probenwochenende zur Vorbereitung auf unser Jahreskonzert. Jedes Jahr im Herbst finden wir uns dazu in einer der umliegenden Jugendherbergen ein, um die Phase der intensiven Konzertvor-bereitung einzuläuten. Neben der Probenarbeit tragen diese Wochenenden natürlich auch dazu bei, das gesellige Miteinander im Verein zu fördern und den Zusammenhalt zu stärken.
Das letzte Probenwochenende in der Jugendherberge in Echternach im Jahr 2019 wird vielen Beteiligten in besonderer Erinnerung bleiben. Kurz nach unserer Ankunft mussten wir feststellen, dass wir nicht die einzigen musikalischen Gäste im Hause waren. Die Regensburger Domspatzen waren zur selben Zeit in der Jugendherberge untergebracht, da sie auf ihrer Konzertreise unter anderem in Echternach Station machten. Als wir am Abend ungezwungen beisammen saßen, staunten wir nicht schlecht, als Alex Rechin in den Proberaum eintrat und einige Sänger der Domspatzen ‚im Schlepptau‘ hatte. Die jugendlichen Sänger gesellten sich zu uns und ließen es sich nicht nehmen, unsere Runde mit einigen beeindruckenden Gesangsbeiträgen zu unterhalten.
An diesem Wochenende durften wir seit unserem letzten Probenwochenende im Herbst 2019 in Echternach endlich wieder zusammenkommen. Nach einem ersten intensiven Probentag mit Register- und Gesamtprobe haben wir uns auf der Jungendburg Neuerburg eingefunden, um den Abend gemeinsam im Gewölbe der Jugendburg ausklingen zu lassen. Wir danken den Herbegseltern Volker und Sonja Krump für die hervorragende Verpflegung und die schöne Unterkunft auf der Burg.
Nach einer Gesamtprobe am Sonntagvormittag ist das Probenwochenende 2021 nun zu Ende gegangen. Wir freuen uns schon heute auf unser Jahreskonzert in wenigen Wochen, das ganz im Zeichen unseres 200-jährigen Vereinsjubiläums stehen wird. Die Planungen unserer Jubiläumsfeierlichkeiten waren ja zunächst durch Corona und unser Geburtstagsständchen durch das Hochwasser am 14. Juli durcheinandergeraten, sodass wir jetzt hoffen, unser Jubiläumskonzert am Samstag, 13. November 2021 in der Stadthalle Neuerburg wie geplant durchführen zu können.
Wir freuen uns schon heute auf viele musikbegeisterte Zuhörer und Freunde unseres Vereins, der in diesem Jahr auf eine bewegte Historie als der älteste Musikverein in Rheinland-Pfalz zurückblicken darf.
Medaillen an unseren Vereinsfahnen
Beitrag vom 19. September 2021
Vor zwei Wochen haben wir die Rochusprozession in Neuerburg musikalisch begleitet. Vorweg geht die Fahnengruppe mit Schellenbaum und unserer aktuellen Vereinsfahne. Die Fahnengruppe begleitet uns bei kirchlichen und weltlichen Prozessionen und Mär-schen. Nicht zu überhören ist dabei, dass an der Fahne die zahlreichen Medaillen und Auszeichnungen aneinanderstoßen und ein Klimpergeräusch verursachen. Heute möchten wir darüber berichten, um welche Medaillen es sich im Einzelnen handelt.
Medaillen der alten Vereinsfahne von 1953:
Medaillen der neuen Vereinsfahne von 1991:
Traditionelle Rochusprozession am Kirmes-Sonntag
Beitrag vom 5. September 2021
Am heutigen Kirmes-Sonntag durften wir seit langem wieder eine Prozession begleiten. Der Kirmes-Sonntag beginnt mit dem feierlichen Hochamt und der traditionellen Rochusprozession, die auf die Bittprozession des Pestjahres 1636 zurückgeht.
Der Dreißigjährige Krieg bringt im Jahre 1636 zum zweiten Male die Pest nach Neuerburg, die solche Ausmaße annimmt, dass ein eigener Pest-Friedhof nebst Kapelle in der Wallerbach für die an der Pest Verstorbenen errichtet werden muss. In ihrer Verzweiflung angesichts der vielen Pesttoten geloben die Neuerburger damals, alljährlich eine Prozession zu Ehren des Heiligen Rochus durchzuführen, sobald die Pest in Neuerburg ein Ende nimmt. Aus dieser Zeit leitet sich die „Kleine Prozession“ ab, die auch heute noch zur Kirmes in Neuerburg, und zwar am ersten Sonntag im September, in die Weiherstraße geht, wo ein Altar aufgestellt wird. Der Weg führt von der Pfarrkirche über die Hohlgasse am Alten Gericht hoch und den Weiher runter bis zum reich geschmückten Altar. Weiter geht es durch die Graf-Diedrich-Straße über den Marktplatz bis zur Pfarrkirche. Dabei sind die Straßen mit bunten Fahnen geschmückt. Der Musikverein und die Gemeinde ziehen durch das Nordportal in die Kirche ein. Über dem Nordportal befindet sich der Heilige Rochus, eine Holzfigur aus dem 17. Jahrhundert, zusammen mit den Figuren des Heiligen Nikolaus und des Heiligen Bernhard.
Es war früher üblich, dass dem „Himmel” mit dem Allheiligsten der Stadtrat und die Vereine der Stadt folgen. Zusätzlich trugen drei Kommunionkinder in ihren weißen Kleidern und mit weißen Handschuhen die Symbole Glaube, Liebe und Hoffnung in Form eines Kelches, eines Ankers und eines Kreuzes. Diese wurden in den 1920-iger Jahren von Josef Schmitz (Haase Jusep) erschaffen. Zur Zeit werden die drei Symbole von unserem Tubisten Norbert Klinkhammer überarbeitet.
Rückblick auf das Wunschkonzert des Musikvereins Neuerburg 1821 e.V. im Rahmen des 42. Musikalischen Sommers in Neuerburg
Beitrag vom 29. August 2021
Am vergangenen Freitag, 27. August 2021, durften wir endlich wieder vor heimischem Publikum auf dem Marktplatz in Neuerburg auftreten. Am Sonntag zuvor hatten wir unseren ersten Auftritt in 2021 im Rahmen des Open Air der Blasmusik in Daleiden, bei dem wir uns erstmalig in unseren neuen roten Poloshirts präsentierten.
Unser Konzert im Rahmen des Musikalischen Sommers haben wir im Vorfeld als „Wunschkonzert“ beworben. Viele Neuerburger ließen es sich nicht nehmen, eines der Musikstücke für jemanden auszuwählen oder durften ihr musikalisches Talent sogar an der ‚Dicken Trommel‘ oder als ‚Dirigent‘ ausprobieren. So kamen in Summe rund 600 € für die Hochwasserhilfe in Neuerburg zusammen, die der Musikverein im Rahmen des Helferfestes am kommenden Wochenende überreichen wird.
„Trotz weniger Wochen Probenarbeit haben wir uns hervorragend präsentiert“, sagt Matthias Schons, Dirigent des Musikvereins Neuerburg 1821 e.V. und freut sich darüber, dass trotz widriger Witterungsbedingungen nach dem ersten Teil des Konzerts viele Zuhörer dem Musikverein treu und bis zum Ende des Konzerts vor dem Regen geschützt unter den Schirmen auf dem Marktplatz blieben.
Über den Musikalischen Sommer in Neuerburg
Beitrag vom 22. August 2021
Die Vorläufer der Konzertreihe 'Musikalischer Sommer Neuerburg' gehen zurück auf das Jahr 1958. Immer wieder gab es Ansätze, um unsere Feriengäste in unserem schmucken Städtchen willkommen zu heißen und zu unterhalten. Leider geben die Aufzeichnungen des Musikvereins nicht her, ob die Konzerte stattgefunden haben.
1965 gibt es Überlegungen an sonnigen Tagen auf dem Marktplatz Konzerte zu geben und es soll vor allem bei der Begrüßung und Verabschiedung größerer Reisegruppen gespielt werden. Beispielhaft erwähnt das Konzert am 24. April 1966 im Hotel „Zur Stadt Neuerburg“ (Hotel Welter) für die Gäste aus Habay-la-Neuve in Belgien.
Ab 1969 verlegen abwechselnd der Musikverein, der Männergesangverein und der Kirchenchor ihre Proben in den Saal des Hotels „Zur Stadt Neuerburg“ (Hotel Welter) und laden die Feriengäste - jeweils mittwochs abends – dazu ein.
Bei der Generalversammlung im Jahr 1971 wird dann beschlossen, dass die Proben des Musikvereins bei gutem Wetter während der Sommerzeit in den Anlagen des „Kölner Hofs“ abgehalten werden.
1980 einigen sich die Initiatoren des „Musikalischen Sommers“, der MV Neuerburg 1821 e.V. und der Fremdenverkehrsverein der Stadt, darauf die Konzerte vom „Hotel zur Stadt Neuerburg“ (Hotel Welter) auf den neugestalteten Marktplatz zu verlegen, dem eine erstaunlich gute Akkustik zuerkannt wird. Aber auch an weiteren Stellen der Stadt sollen Konzerte stattfinden, so wie in der Anlage der Eligiuskapelle, der Burganlage und des Burgfrieds. Mittwochs finden in der Pfarrkirche St. Nikolaus kirchenmusikalische Konzerte statt. Ebenso gibt es im Sommer ein Wunschkonzert mit dem Männergesangverein.
Beginn des „Musikalischen Sommers“ ist, wie bis heute beibehalten, das Johannisfest des MV Neuerburg 1821 e.V. am Wochenende vor oder nach dem „Gehaanstag“ - Ende Juni. Das Programm bietet viele abwechslungsreiche musikalische Beiträge und läuft bis in den Herbst hinein, bis zur Neuerburger Kirmes. Von professionellen Musikern und Sängern bis zu großen und kleinen Hobby-Tänzern, sowie Entertainern aus der Region und dem benachbarten Ausland. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Die Konzertabende an den Sommerabenden erfreuen sich nach wie vor bei Jung und Alt großer Beliebtheit.
Hoffentlich lässt es Corona im nächsten Jahr zu, dass wieder unbeschwert gefeiert werden kann.
Konzertreise des Musikvereins Neuerburg 1821 e.V. nach Wien 1979
Beitrag vom 8. August 2021
Die Konzertreise nach Wien anlässlich des Weltjugendmusikfestes vom 10. bis 17. August 1979 zählt zu den Höhepunkten in unserer nunmehr 200-jährigen Vereinsgeschichte.
Um die Konzertreise für den Musikverein zu finanzieren, haben die Neuerburger einiges auf die Beine gestellt. Es werden damals unter anderem Feste (Johannisfest), ein Fußballturnier – auf Initiative des Karnevalsvereins - sowie eine Tombola (organisiert von Frau Müller und Frau Krämer) veranstaltet. Zudem werden private Spenden eingesammelt und der Kreis, die Verbandsgemeinde und die Stadt Neuerburg sagen finanzielle Unterstützung zu.
Mit zwei voll besetzten Bussen geht es am Freitag, den 10. August 1979 auf in Richtung Wien. Nach einer Übernachtung in Salzburg treffen wir samstags in Wien ein und dürfen vor Ort ein gemeinsames Mittagessen mit den anderen Teilnehmern des Festes im Beisein des damaligen Wiener Oberbürgermeisters Leopold Gratz im Rathaus einnehmen. Untergebracht sind wir im Jugendhotel „Europahaus“, wo wir nach dem Mittagessen unsere Zimmer beziehen. Um 16 Uhr finden wir uns bereits am Schloss Schönbrunn ein, um der Eröffnung des Jugendmusikfests beizuwohnen.
Mit dem Abendessen im Sofiensaal endet der wohl anstrengendste Tag der Reise. Allerdings lassen es sich einige unserer Musiker nicht nehmen, den „Abend der Nationen“ zu besuchen. Mit von der Partie ist unser langjähriger Tubist Norbert Klinkhammer, der mit einer Jodeleinlage im Zelt sogar japanisches Publikum zu begeistern weiß.
Sonntags spielen wir ein Platzkonzert im Benediktinerstift Altenburg. Nach der Rückfahrt besichtigen wir die Wiener Innenstadt.
Am Montag unserer Konzertreise steht dann der musikalisch wichtigste Tag der Reise an - das Wertungsspielen in den Sofiensälen in der Marxergasse 17. Als Wertungsstücke spielen wir die „Serenata pathetica“ von Helmut Haase-Altendorf und ein großes Potpourri aus Irving Berlins Musical „Annie get your gun“. Wir schneiden im vorderen Mittelfeld ab, eine Platzierung, die uns unser Dirigent Helmut Klinkhammer zuvor nicht zutraute. Gerade unsere Tuba- und Hornregister ernten großes Lob von der international besetzten Jury. Zur Belohnung für das gute Wertungsspiel lassen wir den Tag abends auf dem berühmten Wiener Prater, einem der bedeutendsten Vergnügungsparks der Welt, ausklingen.
Der Dienstag steht dann voll und ganz im Zeichen des ORF-Konzertes. Vor dem Konzert werden die zahlreichen Kulturdenkmäler der Stadt Wien besichtigt. Dabei darf eine Fahrt mit dem Viaker (Kutschenfahrt) oder die Besichtigung des Stephansdoms mit seinem 137 Meter hohen Turm nicht fehlen.
Am frühen Abend treffen wir im ORF-Gebäude ein, wo wir direkt mit der Technikprobe beginnen, bei der jedes unserer Instrumente mit Mikrofonen verkabelt wird. Von 19.30 Uhr bis 20.15 Uhr spielten wir einen Querschnitt aus unserem Repertoire. Auf dem Programm stehen neben dem Marsch „In der Eifel“, die „Schnick-Schnack-Polka", „Canzoni di Napoli” und vieles mehr. Das Publikum zeigt sich von unserer Leistung begeistert, was sich in den vielen geforderten Zugaben zeigt. Abends wird im Jugendhotel getanzt (Polonäse), gesungen und gefeiert.
Mittwochs fällt das Konzert im Jugendzentrum „Wien-Liesing“ wegen des Feiertages Mariä Himmelfahrt aus. Daher steht der Tag zur freien Verfügung. Während die über 18-Jährigen abends den „Heurigen” im Weinviertel Grinzing genießen, feiert die Jugend im Jugendhotel. Dies hat Folgen, denn die Erwachsenen machen bei ihrer Heimkehr gro-ße Augen als die Jugendlichen auf ihren gepackten Koffern vor dem Jugendhotel sitzen. Das mitgebrachte „Bitburger Bier” wurde zu sehr genossen. Mit Engelszungen redeten die Erwachsenen auf die Verantwortlichen des Jugendhotels ein, sodass wir unsere Zimmer wieder beziehen und bleiben dürfen.
Am Donnerstag bricht der letzte Tag unserer Konzertreise an. Vormittags genießen wir die Konzerte der Preisträger mit Siegerehrung. Danach geht es mit allen anderen Teilnehmern in einer großen Parade vom Heldenplatz zum Rathausplatz, wo die Abschlussveranstaltung, wiederum vom Gesamtorchester gestaltet, stattfindet.
Am Freitagmorgen startet die Rückfahrt nach Neuerburg. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Olympiapark München, erreichen wir um ca. 22 Uhr unsere Heimat.
Wir verabschieden uns mit diesem Beitrag nun eine Woche in die Sommerpause - der nächste Beitrag folgt am 22. August 2021!
Bei uns wird die Jugend auf Händen getragen
Beitrag vom 1. August 2021
Der Musikverein Neuerburg 1821 e.V. hat stets großen Wert auf die Ausbildung und Förderung junger Musiker und Musikerinnen gelegt. Neben der Vermittlung von Instrumentallehrern und Weiterbildungskursen, haben wir auch ein eigenes Jugendorchesters zur Förderung junger Musiker und Musikerinnen, die Spaß am gemeinsamen Musizieren haben.
Seit dem Sommer 2019 treffen sich Kinder und Jugendliche aus Neuerburg und Umgebung, um gemeinsam Musik zu machen. Das Highlight in jedem Jahr ist das Jahreskonzert des Musikvereins bei dem das Jugendorchester mitwirkt. In diesem Jahr findet das Jahreskonzert am Samstag, 13. November 2021 in der Stadthalle Neuerburg statt.
Instrumente unseres Jugend- und Blasorchesters
Am 18. Juli 2021 hätten wir uns darauf gefreut, den kleinen und großen Besuchern im Anschluss an den Auftritt der ‚Klangpiraten‘ im Rahmen des Sommerheckmeck 2021, die Instrumente eines Blasorchesters vorzustellen. Da die Veranstaltung wegen des Hochwassers abgesagt werden musste, möchten wir dies nun digital nachholen. Unsere Jugendlichen Mirja und Leonie haben sich viel Mühe gegeben, Informationen zu den Instrumenten zusammenzustellen und diese zu zeichnen. Auf unserer Homepage unter Jugendorchester könnt ihr euch alle Instrumente anschauen.
Unser Jugendorchester freut sich über neue Mitglieder
Wenn wir Dein Interesse geweckt haben, Du seit mindestens einem Jahr ein Blasinstrument oder Schlagzeug spielst und Spaß am Musizieren hast, dann melde Dich gerne per E-Mail oder komme einfach mit Deinem Instrument zu einer unserer Proben. Wir proben jeden Freitag von 18 bis 19 Uhr im Proberaum des Musikvereins in der Stadthalle Neuerburg.
Kontakt des Jugendorchesters:
Hannah Roppes (Dirigentin des Jugendorchesters)
E-Mail: info@mv1821-neuerburg.de
www.mv1821-neuerburg.de
Es ist nie zu spät, um ein Instrument zu erlernen!
Wir freuen uns auch über junggebliebene Erwachsene, die sich im Erwachsenenalter noch musikalisch verwirklichen und ein Blasinstrument erlernen möchten oder in ihrer Kindheit mal ein Instrument erlernt haben und es wieder zum Klingen bringen möchten. Es ist nie zu spät für das gemeinsame Musizieren! Unsere Vorstandsmitglieder oder unser Dirigent freuen sich bei Interesse über eine Nachricht.
Die ältesten Noten des Musikvereins Neuerburg 1821 e.V.
Beitrag vom 25. Juli 2021
Wir sind nicht nur der älteste Musikverein von Rheinland-Pfalz und im Besitz der ältesten Fotografie eines Musikvereins in Deutschland, sondern dürfen auch stolz sein auf die ältesten Noten unseres Vereins. Der handgeschriebene Notensatz ist noch heute nahezu unversehrt in unserem Besitz. Es handelt sich dabei um eine Abschrift der Originalkomposition des belgischen Komponisten Ed. van Buggenhout (J.-F. Édouard van Buggenhout) durch Josef (Joseph) Sartorius, der von 1857 bis 1872 Dirigent des Musikvereins war.
Der Trompeter Johann Ambros, der Tubist Carl Johanns und der Schlagzeuger Nikolaus
Bettingen schrieben ihre Stimmen selber.
Eduard van Buggenhout (geb. 1818 in Brüssel) war Dirigent, Komponist und Arrangeur für Symphonie-Orchester. Im Jahr 1852 veröffentlichte er unter dem Namen ‚Le Métronome’ eine Serie von Musikstücken für Symphonie-Orchester. Ein Teil daraus ist das ‚Potpourri sur les aira populaires Luxembourgeois’. Zu dieser Zeit war er Direktor der Société Philarmonique d’Arlon. Bis 1815 gehörte Neuerburg zu Luxemburg. Erst auf dem Wiener Kongress wurde Neuerburg mit den östlich von Our und Sauer liegenden luxemburgischen Territorien vom Stammland abgetrennt und Preußen zugeschlagen. Das ‚Pot-Pourri National Luxembourgeois par Ed. van Boaggenhout‘ ist ein Strauß luxemburgischer Volkslieder, unter anderem De Marlbruck geet a Flandren, Hopp Mariännchen, De komp Kueb, Ech sinn e groussen Hexenmeeschter, Zu Aarel op der Knippchen, Berelenk-lenk-berelerelenk, Au clair de la lune und Den Hämmelsmarsch. Es ist auch heute noch eine luxemburgische Tradition, dass einheimische Musikvereine mit dem Hämmelsmarsch durch die Gemeinde ziehen, um entweder zur Kirmes einzuladen oder auf die Haussammlung aufmerksam zu machen.
Die Besetzung für das ‚Pot-Pourri National Luxembourgeois‘ entspricht einem Oberstufenorchester, wenn nicht sogar einer Militärkapelle. Vergleicht man die ältesten Noten des Vereins von 1859 mit dem Foto von 1857, so kann man erkennen, dass es sich um ein Harmonie-Orchester mit einer opulenten Besetzung handelt.
Besetzung: Partie direction sib, Flauto in Es, Clarinetto in Es, Clarinetto 1-4, Bugle 1 sib, Bugle 2 sib mit Transposition nach F, Tromba 1 mib, Tromba 2 mib, Piston 1 sib, Piston 2 sib, Bugle Alto 1, Bugle Alto 2, Bariton statt Alto 2, Cor 1 mib, Cor 2 mib, Tenorhorn statt Trombone 1, Tenorhorn statt Trombone 3, Trombone 2 in sib, Trombone 3 in sib, Tuba 1 sib, Tuba ut, Caisse roullante, Große Caisse, Triangle
Über Josef Sartorius
Der Arrangeur Josef (Josephus) Sartorius (geb. 1826 in Neuerburg) war Lehrer von Beruf, bedeutender Organist und Dirigent des Musikvereins Neuerburg 1821 e.V. (1857-1872). Seine Eltern waren Tilmann Josef Sartorius (1796-1860) und Anna Müller (geb. 1797), die beide aus Neuerburg stammten.
Am 26. April 1879 heiratet Josef Sartorius Maria Margaretha Thomé. Nach einem größeren Streit im Jahr 1872 unter den Neuerburger Vereinen trat er als Dirigent zurück und wurde Dirigent der neu gegründeten Liedertafel. Sein Nachfolger als Dirigent des Musikvereins wurde der Gastwirt Carl Johanns. In Folge dieser Turbulenzen hat sich die ‚Neuerburger Musik‘ – wie der Musikverein damals genannt wurde – am 1. Mai 1872 umbenannt in Musikverein ‚Concordia‘.
Unser Geburtstagsständchen anlässlich unseres 200. Geburtstags am vergangenen 15. Juli ist im wahrsten Sinne des Wortes ‚ins Wasser gefallen‘!
Beitrag vom 18. Juli 2021
Erst sind unsere Planungen durch Corona beeinträchtigt, weshalb wir uns gezwungen sahen, unser von langer Hand geplantes Jubiläums-Wochenende auf das Wochenende vom 13. bis 15. Mai 2022 zu verlegen, und dann wird auch noch ausgerechnet an unserem Gründungsdatum unser schöner Stadtkern überflutet.
Wir haben kaum Worte für das, was die Neuerburger in diesen Tagen durchmachen müssen, aber wir möchten mit ein paar Tönen aufheitern. Es werden wieder Tage und Nächte kommen, in denen wir gemeinsam feiern können. Wir möchten mit diesem Video nicht die derzeitige Situation unserer Mitmenschen schmälern, sondern euch Mut, Kraft und Zuversicht senden. Ihr werdet immer auf uns im Musikverein Neuerburg 1821 e.V. zählen können!
Wir danken hiermit allen Mitmenschen, die sich bei den Aufräumarbeiten in und um Neuerburg beteiligt haben, und damit allen Betroffenen sowie allen Helferinnen und Helfern, die unermüdlich im Einsatz sind, unter die Arme gegriffen haben.
Haltet durch! Euer Musikverein Neuerburg 1821 e.V.
Am 15. Juli feiern wir unseren 200. Geburtstag
Beitrag vom 11. Juli 2021
Unter dem Motto „Musik verbindet uns seit 200 Jahren“ feiern wir in diesem Jahr unser 200-jähriges Jubiläum. Damit sind wir der älteste Musikverein in Rheinland-Pfalz und können auf 200 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken.
Der 15. Juli 1821 ist das offizielle Gründungsdatum des Musikvereins Neuerburg 1821 e.V., weshalb wir genau 200 Jahre später, nämlich am kommenden Donnerstag, den 15. Juli 2021 ab 19.30 Uhr, ein Geburtstagsständchen an der Mariensäule auf dem Marktplatz Neuerburg spielen werden.
Wir möchten die Gelegenheit nutzen, auch auf die Instrumentenvorstellung durch die Mitglieder des Musikvereins im Anschluss an das Mitmach-Konzert der Klangpiraten (Sommerheckmeck 2021) am Sonntag, 18. Juli ab 16.00 Uhr aufmerksam zu machen. Wir würden uns freuen, möglichst vielen Besuchern die Vielfalt der Instrumente eines Blasorchesters näherzubringen. Die Jugendlichen des Musikvereins haben sich große Mühe gegeben, Informationen über die verschiedenen Blasinstrumente zusammenzustellen.
13. Weltsymposium (World Music Contest) der Blasmusik in Kerkrade (Niederlande) 1997
Beitrag vom 4. Juli 2021
Als unser jetziger Ehrendirigent Danny Heuschen das musikalische Zepter als Dirigent des Musikvereins im Jahr 1994 übernimmt, kommt frischer Wind in den Verein. Er hat sich kein geringeres Ziel gesetzt als mit uns an den inoffiziellen ‚Weltmeisterschaften der Blasmusik‘ teilzunehmen. Nach der erfolgreichen Qualifikation beim Wertungsspielen im Rahmen des Bundesmusikfestes in Münster im Jahr 1995, treten wir im Jahr 1997 in der 3. Kategorie im Wertungsspielen beim ‚Weltsymposium der Blasmusik‘ in Kerkrade an und können uns mit Orchestern aus der ganzen Welt messen. Über sechs Monate und in penibler Kleinarbeit bereitet Danny das Orchester in unzähligen Register- und Gesamtproben hervorragend auf diesen einzigartigen Kontest vor.
Unser damaliger Erster Vorsitzender und früherer Dirigent Helmut Klinkhammer kann für die Teilnahme an diesem Wettbewerb einige ehemalige Musiker und Musikerinnen aktivieren.
Wie in Münster ist auch in Kerkrade die Anspannung der über 80 Musiker vor dem Wertungsspiel entsprechend hoch. Nach dem Pflichtwerk ‚Songs of the West‘ von Gustav Holst/ Jim Curnow wird das Wahlwerk ‚The Ascension‘ von Robert Smith zum besten gegeben. Dazu stimmt unser Schlagzeuger Klaus Berlingen schon lange vor dem Wertungsspiel die Gläser mittels Pipette in die einzelnen Tonlagen. Kurz vor dem Auftritt jedoch stößt einer unserer fünf Tubisten unabsichtlich gegen die Gläser, sodass Wasser aus den Gläsern schwappt und Klaus die Gläser rechtzeitig vor dem Start des Wertungsspiels mit einigen Schweißperlen auf der Stirn erneut stimmen muss.
Während des Wertungsspielens wächst das Orchester des Musikvereins Neuerburg 1821 e.V. dann über sich hinaus und wir wissen auch hier die Jury mit einem ausgezeichneten Ergebnis zu überzeugen. Groß ist die Freude, aber auch die Erleichterung, als verkündet wird, dass wir beim Wertungsspiel einen ersten Preis mit 96 von 100 möglichen Punkten erreicht haben.
Auf der Rückfahrt von Kerkrade nach Neuerburg, kehrt der Musikverein im Heimatort unseres damaligen Dirigenten Danny Heuschen in Eynatten ein. Bei der Ankunft in Neuerburg werden wir wie Weltmeister in unserem damaligen Stammlokal im Hotel Zur Stadt Neuerburg von Hannelore und Peter (Pitchen) Welter empfangen. Dort feiert der Verein bis in die frühen Morgenstunden!